20. April 2022
Tag der Anerkennung von Freiwilligen

Der Tag der Anerkennung von Freiwilligen wird jedes Jahr zu Ehren aller, die freiwillig und unentgeltlich Gutes tun, gefeiert.

 

Das ehrenamtliche Engagement verbindet Menschen und überwindet Grenzen. Freiwillige gestalten unsere Gesellschaft mit und möchten die Welt zum Positiven verändern.

 

Sie schenken ihre Zeit, ihr Können und ihre Zuwendung. Dies verdient großen Respekt. Möglich ist ein solches Engagement bei der gemeinnützigen Organisation KinderHelden.

Wirkungsvolles Ehrenamt für mehr Bildungschancen und Integration vor Ort

Die Grundschulzeit stellt für Kinder die Weichen für den gesamten weiteren Bildungsweg. Fehlende Grundkenntnisse in Deutsch oder Mathematik können dafür sorgen, dass immer größere Lücken entstehen und Kinder diese in ihrer gesamten Schullaufbahn nicht aufholen.

 

Durch eine frühzeitige und individuelle Förderung von Grundschulkindern lässt sich viel bewirken, denn die Bildungschancen in Deutschland hängen nach wie vor sehr stark von den Bildungsbiografien innerhalb der eigenen Familie ab.

 

Zudem hat Homeschooling die Schere zwischen den Kindern, die während der Schulschließungen zu Hause Unterstützung hatten und zwischen denen, die in dieser Zeit auf sich gestellt waren, noch weiter auseinander gehen lassen.

Das Konzept von KinderHelden ist einfach und doch wirkungsvoll: Um Kindern mit schwierigen Startbedingungen frühzeitig mehr Bildungschancen zu eröffnen, stellt ihnen die Organisation ehrenamtliche Mentoren und Mentorinnen für mindestens ein Schuljahr zur Seite.

 

Durch diese individuelle Förderung können Kinder nicht nur Wissenslücken schließen, sondern auch eigene Stärken entdecken, Selbstbewusstsein entwickeln und Spaß am Lernen bekommen.

 

In wöchentlichen Eins-zu-eins-Treffen steht der Aufbau einer stabilen Beziehung im Mittelpunkt, die dann dafür sorgt, dass sich die Kinder neugierig, mutig und zunehmend selbstbewusst mit schulischen Themen beschäftigen. Die Treffen schaffen Sprachanlässe, wecken neue Interessen und führen oft zu einer wunderbaren Freundschaft, von der beide profitieren.

„Mein Wunsch ist es, ein Kind zu motivieren, zu unterstützen und positive Energie weiterzugeben.“

Eine solche Freundschaft ist zwischen Andrea und Yasemine entstanden.

 

Die 62-jährige Andrea aus Mörfelden-Walldorf und die 10-jährige Yasemine, die die vierte Klasse einer Grundschule im Frankfurter Gallus besucht, bilden ein sogenanntes Tandem.

 

Seit ihrem ersten Kennenlernen treffen sich die beiden nun immer einmal pro Woche für zwei bis drei Stunden an Yasemines Schule, um gemeinsam zu lesen, zu lernen, Hausaufgaben zu erledigen, zu basteln und zu spielen.

KinderHelden hat dafür mit Yasemines Klassenlehrerin einen individuellen Bildungsplan erstellt, so dass Andrea genau weiß, in welchen Bereichen die Schülerin einen konkreten Förderbedarf hat. Bei ihren Treffen konzentrieren sich die beiden vor allem auf das Lesen und den Aufbau eines altersgerechten Wortschatzes.

 

Andrea, selbst Mutter von zwei bereits erwachsenden Söhnen, geht behutsam auf Yasemine Bedürfnisse ein. So bereitet sie jedes Treffen gut vor, bringt Bastelmaterialien mit, plant bewusst Bewegungspausen ein und vergisst auch nicht, eine kleine Stärkung einzupacken.

 

Das zahlt sich aus: Die beiden wirken schon sehr vertraut miteinander und Andrea kann sehen, wie sich die Schülerin ihr gegenüber öffnet.

 

Bei schönstem Frühlingswetter haben die beiden auch schon einen Ausflug in den Frankfurter Zoo unternommen. Auch dort gab es auf den unterschiedlichen Infotafeln viel zu lesen und zu entdecken. Auf diesem Weg fördert Andrea Yasemine Sprachkompetenz und Lesefluss ganz spielerisch, und die beiden sorgen auch dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. „Wir lachen oft“, stellt die ehrenamtliche Mentorin fröhlich fest.

Andrea möchte vor allem ihre positive Einstellung zum Leben weitergeben. „Ich versuche, ihr Mut zu machen, da sie oft von vornherein sagt, ‚das kann ich, glaube ich, nicht‘, obwohl sie es dann doch schafft“, beschreibt Andrea.

 

Bei den Treffen mit ihrer Mentorin kann Yasemine so kleine und große Erfolgsmomente erleben, die sie erwiesenermaßen darin bestärken, Spaß am Lesen und Lernen zu entwickeln.

 

„Seitdem ich bei KinderHelden dabei bin, bin ich viel besser geworden beim Lesen“, antwortet Yasemine spontan auf die Frage, weshalb sie sich gerne mit Andrea trifft. „Und sie hat so viel Fantasie. Wir denken uns Geschichten aus. Das mag ich.“

 

Die Eltern, die ihre Tochter auf Empfehlung der Klassenlehrerin bei KinderHelden angemeldet haben, freuen sich, dass Yasemin von der Förderung profitiert.

KinderHelden in Frankfurt

Seit Gründung der Organisation im Jahr 2015 ist Frankfurt ein fester Standort. An mittlerweile 4 Kooperationsschulen können über 100 Kinder pro Jahr gefördert werden.

 

Dass das Projekt wirkt und für Kinder als auch für die Ehrenamtlichen eine Bereicherung darstellt, zeigen nicht nur die positiven Rückmeldungen aller Beteiligten, sondern bestätigen auch die Ergebnisse der begleitenden Evaluationen. 96% der Ehrenamtlichen würden die Teilnahme bei KinderHelden weiterempfehlen.

 

Am Tag der Anerkennung von Freiwilligen geht unser ganz besonderer Dank an Andrea – stellvertretend für bundesweit insgesamt rund 1200 Mentoren und Mentorinnen, die Kindern wie Yasemine Zeit und Aufmerksamkeit schenken und sich mit KinderHelden für mehr Chancen, Bildung und Integration einsetzen.

Die Linsenhoff-Stiftung dankt allen freiwilligen Helfern und Helferinnen auf diesem Weg und freut sich sehr die KinderHelden unterstützen zu können! 

 

 

Herzlichst

 

Ihre